Wien, 05. Juni 2011
Am 15. Juni 2010 fand an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien unter dem Titel „BIEDERMEIERMUSIK IM ORIGINALKLANG“ die Präsentation des Projekts „Der CSAKAN– Wiener Blockflötenmusik im 19. Jahrhundert“ statt. Dies war die Abschluß-Veranstaltung vom „Historisch-aufführungspraktischen Seminar des zentralen künstlerischen Fachs BLOCKFLÖTE“ im Studienjahr 2009/10. - Vierzehn Hauptfachstudenten aus fünf verschiedenen Blockflötenklassen hatten sich in dieser Lehrveranstaltung bereits mit dem Thema „Die Blockflöte im 19. Jahrhundert“ beschäftigt und intensiv auseinandergesetzt.
Im Zusammenspiel von Csakan mit Hammerflügel, Biedermeiergitarre und Streichern wurden Werke von Ludwig van Beethoven, Anton Diabelli, Joseph Gebauer, Anton Heberle, Ernest Krähmer und Franz Schubert mit „Historischen Instrumenten“ dargeboten. Neben originalen Csakans von Carl Doke, Linz und Johann Ziegler, Wien konnten sechs Instrumente aus der Werkstatt von Bernhard Mollenhauer erfolgreich eingesetzt werden. Das färbige Klangspektrum in der Mischung von Originalinstrumenten und den „Ziegler-Kopien“ von Mollenhauer war sowohl für die Spieler als auch für die zahlreich erschienenen Zuhörer ein faszinierendes Erlebnis.
Die Wiener Musikuniversität hat sofort zwei Csakans aus der Werkstatt von Bernhard Mollenhauer erworben. Beide Instrumente haben einen Stock, eines davon ist mit einem weiteren Kopfstück samt Windkapsel ausgestattet.
Alle Blockflötenstudenten der Wiener Musikuniversität haben nun die Möglichkeit, sämtliche Werke für und mit Csakan im Originalklang zu spielen, und sich mit der Stilistik und Aufführungspraxis der Wiener Blockflötenmusik des 19. Jahrhunderts genauer auseinanderzusetzen.
So wie die „Entdeckung“ (= „Er-findung“) der GANASSIFLÖTE - nach einem Instrument in der SAM im Kunsthistorischen Museum Wien – eine neue Welle im Blockflötenbau auslöste, so ist nun die „Wiederbelebung“ des CSAKANS (= „Biedermeier-Blockflöte“) - mit den Vorbildern nach Johann Ziegler, Wien(!) - ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte der Wiederentdeckung der Blockflöte.
„DIE BLOCKFLÖTE IM 19. JAHRHUNDERT: Traum oder Realität?“
Herzlichen Dank an Bernhard Mollenhauer für seine Pionierarbeiten!
Helmut Schaller, Wien (1944–2022)
Karlsruhe, 22. März 2011
Endlich habe ich ihn, meinen eigenen Csakan!
Es ist eine wahre Freude dieses „recht angenehm tönende“ Instrument von Bernhard Mollenhauer zu spielen und anhand Originalliteratur des frühen 19. Jahrhunderts den charakteristischen „hübschen“ Ton zu erfahren. Die spannende Reise in die Zeit des Biedermeiers hat begonnen!
Rabea Michler
Frankfurt, 18. März 2011
Mit meinem Csakan bin ich sehr zufrieden, denn er klingt wunderbar. Mit dem Austausch des Holzblockes durch einen Synporblock ist das Instrument klar und präzise in der Ansprache und verfügt über eine satte Tiefe und warme Höhe: beides Grundvoraussetzungen für das Musizieren des klassischen- und romantischen Repertoires.
Debüt des Csakans:
Konzerte am 6. Mai 2011, 19.00 Uhr, Schloss Homburg am Main (Markt Triefenstein), 7. Mai mit kurzen Kostproben innerhalb der Nacht der Museen in Frankfurt am Main und 8. Mai, 19.00 Uhr, Bolongaropalast Frankfurt am Main-Höchst. Hier erklingt die Musik des Biedermeier für einen Csakan, Hammerklavier und Tenor.
Anette-Susanne Bethge
Hannover, 24. Februar 2011
Wie schön für die Liebhaber des Csakans und seiner charmanten und anspruchsvollen Literatur! Bernhard Mollenhauer bringt seine reichen Erfahrungen im Blasinstrumentenbau nun auch in die Csakanherstellung ein und tritt damit in die Fußstapfen seines Ur-Urgroßvaters J. A. Mollenhauer (1798-1871), welcher sich in den 1820er Jahren als Csakanbauer einen Namen gemacht hatte.
Ich spiele den zwei-klappigen Csakan von Bernhard Mollenhauer ausschließlich in der langen Spazierstock-Form: chromatisch leicht ansprechend über 2 Oktaven + Quinte, insbesondere in den hohen Registern reichhaltige Sekundärgriff-Möglichkeiten für Dynamik- und Farbschattierungen, offener tragfähiger Klang, zuverlässige Klappenmechanik, eine stabile Intonation – also ein idealer Partner und Freund beim Studieren und Konzertieren.
Siri Rovatkay